« Ohne Freunde und Familie würde das Raclette überhaupt nicht schmecken »

Mit «Haute Fondue» haben Jennifer und Arnaud Favre gezeigt, dass dieses Schweizer Nationalgericht sehr wandelbar sein kann. Jetzt wagen sie sich auch an das Raclette! In «Haute Raclette» gibt es wieder 52 köstliche und originelle Rezepte zu einem Schweizer Klassiker zu entdecken.

 

Wir haben den beiden ein paar Fragen rund um das Raclette gestellt:

 

Wie ist die Idee für ein Raclette-Rezeptbuch entstanden?

Jennifer & Arnaud: - Wir sind beide riesen Fans von Raclette aus dem Holzofen. Nach dem Erfolg unseres ersten Buches «Haute Fondue» machte es Sinn, dass Hadi Barkat, der Geschäftsführer von Helvetiq, dieses zweite Buch vorschlug.

Wir haben uns der Herausforderung gestellt, neue und köstliche Rezepte rund um dieses Wahrzeichen der Schweizer Küche zu kreieren.

 

 

Was gefällt euch besonders an der Zubereitung und am Verzehr von Raclette?

Jennifer & Arnaud: - Was uns am meisten gefällt, ist das Treffen mit dem Käsemacher. Auf unseren Wanderungen entdecken wir die Almen und lernen dessen Handwerker des guten Geschmacks kennen. Es sind vor allem diese Momente des Teilens und des Austauschs, die dieses traditionelle Rezept zu einem geselligen Gericht par excellence machen. In der Tat haben die Gäste zwischen zwei Raclettes viel Zeit zum Reden, oft um über die Welt oder ein Fussballspiel zu diskutieren. Diese kleinen Momente sind unbezahlbar, weil sie so reich an Freundschaft sind.

 

Mit welchem Käse macht ihr am liebsten Raclette?

Jennifer & Arnaud: - Wir sind uns einig, dass wir beide gerne Bagnes-Käse essen. Wir werden keine Zahl nennen, sie sind alle ausgezeichnet (lacht)! Wir haben auch eine Schwäche für Gomser 32 und Tourtemagne (Wallis 65). Arnaud liebt auch Schafskäse, von dem er absolut nicht genug kriegen kann (lacht).

 

Welches sind eure drei Lieblingsrezepte aus dem Buch?

Jennifer: - Meine drei Favoriten sind das Blumenkohlkrokettenrezept (die Knusprigkeit sorgt für eine echte Überraschung im Mund während einem leckeren Raclette), das Pesto aus sonnengetrockneten Tomaten (für noch mehr Geschmack füge deiner Zubereitung ein paar geröstete Pinienkerne hinzu) und das mit Whisky marinierte Rindersteak (für ein kräftigeres Ergebnis gebe einen Schuss Whisky über die Scheibe deines geschmolzenen halben Käseleibs und flambiere es, bevor du den Käse auf den Teller gibst).

Arnaud: - Ich habe 4, darf ich (lacht)? Jennifer machte mich mit den Vorzügen von Süsskartoffeln bekannt und servierte mir ein saftiges Raclette mit Jalapeño und Chorizo. Eine phänomenale Explosion im Mund! Und das herrlich herbstliche Raclette mit Marroni und Trockenfleisch! Sehr angenehm überrascht war ich auch von Pierre Crepauds Kräuterraclette mit Chimichurri.

 

Sind Kartoffeln für Raclette essentiell oder ein No-Go?

Jennifer: - Sie werden natürlich mit Raclette serviert. Arnaud isst sie nicht, weil sie in seinem Magen "den Platz eines weiteren Raclettes einnehmen". Er geht auf Nummer sicher.

 

Gab es Rezepte, die überhaupt nicht funktioniert haben?

Jennifer: - Ich kann mich nicht erinnern. Ich habe ein sehr selektives Gedächtnis (vor allem, wenn es um Misserfolge geht!)

Arnaud: - Ich wage es nicht zu beantworten... (lacht).

 

Welches ist das verrückteste Rezept, das es in das Buch geschafft hat?

Jennifer: - Wahrscheinlich “Schalotten à l’Italienne" mit der Schalotten-Mascarpone-Schinken-Eier-Kombination! Wir haben immer diese Grenze, den guten Geschmack des Käses nicht zu verfälschen, denn das Ziel ist natürlich ihn zu verfeinern, aber keinesfalls ihn zu verschlechtern. Deshalb studieren wir mit grossem Respekt die Kombination von Zutaten und Käsesorten, um ihnen das gewisse Extra an Geschmack zu verleihen.

 

Was sind eure Lieblingsbeläge für euer Raclette?

Jennifer: - Vor allem Gewürzgurken!

Arnaud: - Die Freundschaft mit Familie, Freunden, Kollegen usw. Ohne sie würde das Raclette überhaupt nicht schmecken.

 

Was gehört bei einem Raclette auf jeden Fall auf den Tisch?

Jennifer & Arnaud: - Mindestens 10 unserer Rezepte (lacht)! Nein, im Ernst, man muss sich um den Racletteschaber kümmern, denn ihm schuldet man während dieser Mahlzeit den ganzen Respekt. Zögert also nicht, ihm ein Glas Fendant anzubieten und ihm zu seiner unermüdlichen Arbeit zu danken.

 

Was habt ihr lieber: Fondue oder Raclette?

Jennifer & Arnaud: - Wir mögen es nicht, uns zu entscheiden, deshalb haben wir manchmal beides gleichzeitig gemacht, damit wir diese drastische Entscheidung nicht treffen müssen!

 

Seid ihr auch auf den Geschmack gekommen? Dann probiert doch das zum Wetter passende Rezept mit Marroni und Trockenfleisch aus! Eines von Arnaud’s Lieblingsrezepten.

 

 

Photos Dorian Rollin