Der Verlag Helvetiq wird in diesem Frühjahr seine erste Graphic Novel veröffentlichen: eine Adaption von Derborence des Lausanner Schriftstellers Charles Ferdinand Ramuz. Sie wird vom Genfer Illustrator Fabian Menor gezeichnet. Es ist ein Projekt, das Hadi Barkat, dem Verlagsleiter und Gründer von Helvetiq, besonders am Herzen liegt.
Was gefällt dir an Graphic Novels? Eine Graphic Novel bricht aus Normen aus, während ein Comic oft sehr streng ist. Sie ist in Raster und Länge unberechenbarer, ihre Charaktere sind besser herausgearbeitet und die Themen, die sie behandelt, sind reichhaltiger – sei es eine Adaption eines literarischen Werkes, eine Biografie oder ein Reisebericht.
Was war deine erste Graphic Novel? Ich persönlich habe dieses Genre mit Persepolis von Marjane Satrapi entdeckt. Aber ich denke, man kann den Ursprung der Graphic Novels auf Art Spiegelman mit seiner Maus-Reihe zurückführen.
Du hast dich entschieden, mit Helvetiq das Abenteuer Graphic Novel anzugehen: mit drei Adaptionen von Werken von Charles Ferdinand Ramuz. Wieso gerade damit? Ich mag Ramuz sehr; seine Bücher berühren mich. Ausserdem werden manche Geschichten in der Verbindung von Text und Bild gut erzählt. Dies ist bei mehreren seiner Romane der Fall. Ich mag auch die Idee, eine Verbindung zu schaffen, die einen Autor aus der Vergangenheit mit jungen Illustratoren verbindet. Sie werden herausgefordert, aus dem Text eine starke Geschichte zu kreieren. Die Umsetzung dieser grossartigen Werke in Graphic Novels scheint mir eine hervorragende Möglichkeit, das literarische Erbe der Schweiz zum Leben zu erwecken. Es kann auch dazu beitragen, junge Menschen mit literarischen Klassikern vertraut zu machen. Und sie dazu bringen, das Original zu lesen.
Und es beginnt mit Derborence? Ja, denn dies ist ein Hauptwerk von Ramuz, und sowohl die Landschaftsbeschreibung als auch die Stärke der Charaktere und ihr Verhältnis zur Natur eignen sich für eine grafische Umsetzung. Nächstes Jahr veröffentlichen wir Die grosse Angst in den Bergen, illustriert von Quentin Pauchard. Dies ist auch ein wesentliches Buch, das Derborence ähnelt, aber mit einer Geschichte, die sich mehr auf die Menschen und ihren Glauben konzentriert. Für den dritten Band möchten wir die Berge verlassen, um eine andere Landschaft zu erkunden.
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